Protein bzw. Eiweiß ist an vielen lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt. Eiweiß ist einer der essenziellen Grundbausteine aller menschlichen Zellen: Sie bauen neue auf und reparieren bestehende. Daher unterstützt Protein auch den Aufbau von Muskelzellen und damit Muskelmasse. Hobby- und Profisportler sowie Menschen, die eine hohe körperliche Leistung erbringen müssen, nehmen gerne viel Eiweiß zu sich, um den Muskelaufbau zu fördern.
Besonders beliebt sind neben einer eiweißreichen Ernährung auch Proteinshakes. Das Eiweiß-Pulver, das mit Wasser oder Milch vermischt und somit zu einem Shake wird, unterstützt den Aufbau starker Muskeln. Das Pulver für den Shake besteht aus verschiedenen Proteinquellen, die z.B. aus Molke, Kasein, Soja, Ei und Reis gebildet werden.
Kasein und Molkeproteine werden aus Kuhmilch gewonnen. Für die Gewinnung werden die Kühe auf modernen Bauernhöfen mehrere Hunderte Male jährlich gemolken. Viele Tiere erwarten aber in dieser Zeit ein Kalb. Während der Trächtigkeit produziert der Körper der Kuh Östrogen. Dieses Hormon gelangt auch in die Milch. Milch, die von einer Kuh stammt, die im letzten Stadium trächtig ist, kann 33-mal mehr Östrogen enthalten als die Milch einer nicht trächtigen Kuh. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kasein und Molkeproteinpulver das vermehrte Östrogen der Kuh enthalten können. Auf diese Weise stehen diese Bestandteile von Proteinshakes im Verdacht, Gynäkomastie zu begünstigen.
Viele Shakes enthalten auch Proteine aus der Sojabohne – und damit auch Phytoöstrogen, einer biologisch-aktiven Substanz, die von Natur aus in Pflanzen vorkommt. Die chemische Struktur ähnelt dem des Östrogens. Aus diesem Grund liegt die Vermutung nahe, das Phytoöstrogene einen ähnlichen Effekt auf den Körper haben können wie das weibliche Sexualhormon. Zudem kann Protein aus Sojabohnen möglicherweise den Testosteronspiegel beim Mann senken sowie einen negativen Effekt auf das Hodengewebe haben.