Arten der Gynäkomastie

Gynäkomastie: welche Arten gibt es?

Es gibt viele Ausprägungen dieses Krankheitsbildes, doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie lassen beim Mann eine weiblich anmutende Brust entstehen. Diese kann zu Gefühlen von „Unmännlichkeit“ führen. Betroffene schämen sich oft so sehr, dass sie nicht mehr ins Schwimmbad gehen oder sich z. B. in Sammelumkleiden nicht „oben ohne“ zeigen wollen. Wissenswerte Infos zu den verschiedenen Arten der Gynäkomastie finden Sie in diesem Artikel.

Was ist Gynäkomastie?

Wächst dem Mann Brustdrüsengewebe, welches ähnlich wie in der Pubertät des Mädchens verschiedene Stadien durchläuft, spricht man von Gynäkomastie. Die Brustbildung kann einseitig oder beidseitig auftreten und Beschwerden wie Spannungsgefühle, Bewegungseinschränkungen oder eine unangenehme Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen hervorrufen. Dabei werden verschiedene Formen beschrieben, die anhand ihrer Ursachen identifiziert werden. Je nachdem, ob es sich um einen natürlichen (physiologischen) oder einen krankhaften (pathologischen) Prozess handelt, weiß der Arzt, ob und wie der „Männerbusen“ behandelt werden muss.

Formen der Gynäkomastie

Man unterscheidet zwischen der physiologischen und der pathologischen Gynäkomastie sowie der Pseudogynäkomastie.

Physiologische Gynäkomastie

Ein verändertes Gleichgewicht zwischen dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen und dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron kann für eine physiologische Gynäkomastie verantwortlich sein. Im männlichen Körper ist immer nur ein bestimmter Anteil des weiblichen Botenstoffs vorgesehen. Nimmt dieser zu, kann das Brustgewebe sensibel darauf reagieren. Das Ungleichgewicht der Hormone entsteht nicht immer durch einen krankhaften Prozess. In den verschiedenen Lebensabschnitten kann es auch natürlicherweise auftreten.
Dies geschieht z. B. bei der Neugeborenengynäkomastie: Etwa 60 % aller männlichen Babys haben in den ersten Wochen einen kleinen Brustansatz. Dieser ist auf den Kontakt mit den weiblichen Hormonen der Mutter während der Schwangerschaft zurückzuführen. Die kleine Brust ist jedoch nur vorübergehend und bildet sich nach wenigen Wochen oder Monaten von selbst zurück.
Eine weitere Variante der physiologischen Gynäkomastie ist die Pubertätsgynäkomastie. Diese Form lässt bei manchen Jungen während der Pubertät eine Brust entstehen. Meist ist dies eine unangenehme, jedoch ungefährliche Angelegenheit, die auf die veränderte Balance der Sexualhormone zurückzuführen ist. Während der Pubertät geschehen im Körper viele Veränderungen – so auch bei den Hormonen. Es ist möglich, dass in dieser „Umbauphase“ vermehrt Östrogen gebildet wird. Normalerweise bildet sich die Pubertätsgynäkomastie bis zum 20. Lebensjahr wieder von alleine zurück. Bleibt sie bestehen, kann das Drüsengewebe chirurgisch entfernt werden.
Nicht nur während der Pubertät, sondern auch im Laufe der natürlichen Alterung kommt es im Körper zu Veränderungen. Da im Laufe der Zeit das Fettgewebe im Körper zunimmt und die Testosteronproduktion nachlässt, kann es zu einer Altersgynäkomastie kommen. Außerdem wandelt das im Fettgewebe vorkommende Enzym Aromatase das Testosteron zu Östrogen um. In der Gemeinsamkeit können diese Effekte zu einer Ausbildung von Brustdrüsengewebe führen.

Pathologische Gynäkomastie

Nicht nur eine Dysbalance der Hormone kann hinter dem Brustwachstum beim Mann stecken. Es kann auch ein Hinweis auf einen krankhaften Prozess im Körper sein. So z. B. bei der erblichen Gynäkomastie. Hierbei liegt beim Mann ein Problem in der Produktion oder Weiterverarbeitung von Hormonen vor. Dabei ist es möglich, dass beide Hoden kein oder nur sehr wenig Testosteron produzieren oder spezielle Enzyme notwendige Vorstufen des männlichen Hormons nicht bilden können.

Zudem können auch Veränderungen an der DNA schuld sein, wenn Abschnitte fehlen oder das weibliche X-Chromosom doppelt vorliegt (hierbei handelt es sich um das sogenannte Klinefelter-Syndrom). Derartige Fehler in der Erbsubstanz entstehen bei der Produktion von Eizellen, Spermien oder bei deren Verschmelzung.

Auch chronische Erkrankungen können zu einem Brustwachstum führen. Infolge von Leber- oder Nierenerkrankungen beispielsweise kann ein Überschuss an weiblichen Hormonen und dadurch auch eine Gynäkomastie entstehen. Weiterhin kann auch eine starke Unterernährung (wie bei Magersucht) den Testosteronspiegel drastisch abfallen lassen, da die Leber nicht mehr richtig arbeitet. Kommt der Patient aus der Unterernährung heraus, kann der Hormonspiegel kurzzeitig gestört bleiben. Aus diesem Grund kann sich ein Brustwachstum einstellen, welches sich meist von selbst innerhalb von zwei Jahren zurückbildet.

Eine weitere häufige Ursache für eine Gynäkomastie sind die Auswirkungen von Medikamenten. So können einige Herzmedikamente, Antidepressiva oder Antibiotika den Hormonhaushalt verändern. Auch Drogen wie Marihuana oder Heroin können bei längerem Missbrauch zur Gynäkomastie führen, ähnlich verhält es sich mit Alkohol. Sogar bestimmte Haut- und Haarpflegeprodukte, die kleine Mengen künstlicher weiblicher Hormone enthalten, welche über die Haut in den Blutkreislauf gelangen, können schuld an der Brustbildung sein.

Pseudogynäkomastie (Lipomastie)

Eine weitere Form der Gynäkomastie ist die sogenannte Pseudogynäkomastie (auch Lipomastie genannt). Hierbei vermehrt sich nicht das Drüsengewebe – wie bei allen anderen Formen –, sondern es wird Fett in der Brust eingelagert. Daher tritt diese „Fettbrust“ vor allem bei Adipositas bzw. Übergewicht auf.

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